Kita Bonhoefferhaus Überlingen: 130 Kinder, fünf Bauleute und ein Hund

Wenn die Bauarbeiten hier zu Ende gehen, werden 130 Kinder und 27 Betreuerinnen aufatmen. Dann wird die Bonhoeffer-Kindertagesstätte in Überlingen nach über drei Jahren des Umbaus endlich fertig sein. Schöppler gestaltet derzeit die Außenanlagen dieses Vorzeigeprojekts der Evangelischen Kirche.

Wer an diesem Tag die Chefin sucht, wird auf den markanten grünen Schöppler-Bauwagen verwiesen und trifft erst einmal auf eine neugierig schnuppernde Hundenase. Milo, der sieben Monate alte Labradorrüde, begrüßt den Besucher. Sein „Frauchen“, Vorarbeiterin Linda Sigg, verhält sich genauso freundlich. Bevor Milo in der Mittagspause raus darf, dauert es aber noch ein wenig.

Überhaupt: Freundlichkeit prägt die Atmosphäre und auch den Gesamteindruck dieser Baustelle, die sich in der Bodenseestadt eng einzwängt zwischen Wohnbebauung und mehreren Schulen. Hier entsteht eine kleine heile Welt im Freien für Kinder zwischen zehn Monaten und sechs Jahren, die das Glück haben, in dieser Kita unterzukommen. Sie trägt den Namen des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer.

„Eine sehr schöne Baustelle, und vor allem mal etwas anderes! Hier kann man kreativ sein.“ Linda Sigg gefällt dieses Bauprojekt sichtlich. Es ist ihr erstes großes, für das sie als Vorarbeiterin zuständig ist. Die Bauleitung liegt bei Christian Lingl. Nach Weihnachten hat Schöppler hier mit den Arbeiten begonnen. In wenigen Wochen will man fertig sein.

Auf vergleichsweise engem Raum entstehen hier die unterschiedlichsten Spielbereiche für die verschiedenen Altersgruppen. Direkt neben dem Kita-Gebäude befindet sich der Tiefhof, der später den Kleinsten zur Verfügung stehen soll. Hier, an den großen Quadern aus Muschelkalk, können sie sich abstützen, wenn sie laufen lernen. Fachwerker Christopher Izekor und die Facharbeiter Uwe Jablinski und Michael Renz haben diese Blöcke gesetzt mit Hilfe von Baggerführer Alexander Kuschewski. Gerade wird Pflaster angeliefert. Ein LKW mit Hänger schlängelt sich gekonnt im Rückwärtsgang durch die enge Zufahrt. „Der kann fahren!“ meint Linda Sigg anerkennend mit Blick auf dessen Chauffeur.

Über dem Tiefhof entsteht eine Spielwiese mit Sträuchern und Bäumen für die Größeren. Hier werden diese auf Stämmen balancieren und sich austoben können. Beide Bereiche wird eine geschwungene Treppe verbinden. „Es ist schön, mit so unterschiedlichen Materialien wie Holz, Stein und Sand arbeiten und gestalten zu können“, sagt die Vorarbeiterin.

Ihr wie auch der Kita-Leiterin Claudia Wetzel-Thiel merkt man Engagement und Empathie an: „Was wir uns gewünscht haben? Etwas zum Rutschen und zum Klettern, Sand und Wasser, eine Hartfläche für Dreiräder und für Fahrräder. Und das bekommen wir alles!“ Die zentrale Kletteranlage und das große Schaukelgerüst sind schon genauso installiert wie die Vogelnestschaukel für die Kleineren. Und die Wasserpumpe für den Matschtisch ist auch schon angeschlossen.

Die Kita-Chefin ist voll des Lobes für die Bauleute. Sie und ihre 26 Kolleginnen leben schon seit mehreren Jahren in einer Umbau-Situation, haben Abriss und Neubau eines Teils des Hauses erlebt und den Betrieb dabei nicht eingestellt. Aber man freut sich natürlich, wenn bald alles fertiggestellt sein wird.

Dann können auch Linda Sigg und ihre Kollegen stolz sein auf ein Vorzeigeprojekt, das sie verwirklicht haben. Und die Baustellen-Chefin hat dann wieder etwas mehr Zeit für Milo, ihren Labrador.