Neue Ortsmitte Bingen: Schmuckstück vor dem neuen Rathaus

In Bingen gibt man sich selbstbewusst. Zwar zählt die Gemeinde mit ihren 2.700 Einwohnern nicht zu den größten und wirtschaftlich bedeutendsten Kommunen im Landkreis Sigmaringen, aber man ist trotzdem stolz – nicht zuletzt auf seine Geschichte. Aus Bingen stammt schließlich Johannes Schreck, Jesuit, Missionar und Universalgelehrter des 16. Jahrhunderts, der es bis nach China geschafft hat. Vor kurzem gönnte man sich ein neues Rathaus, modern in Technik und Transparenz, aber geschichtsbewusst als Holzbau in Form eines stattlichen Bauernhauses. Vor seinen Toren entsteht jetzt die neue Ortsmitte: eine Kombination aus einladendem Verweilbereich und zentraler Bushaltestelle. Schöppler baut diesen Platz.

Es ist außerordentlich heiß an diesem Julitag. Polier Tobias Hipp erledigt Schriftliches im Bauwagen, während Maschinist Attilio Luci und Fachwerker Florian Komarek Schotter einbauen. Hier, zwischen dem neuen Rathaus und dem städtischen Vereinshaus, stand bis vor wenigen Monaten noch die alte Stadtverwaltung. Ein umgenutztes und ungeliebtes Wohngebäude. Inzwischen ist es abgerissen. Und siehe da: Es entstand Raum für Neues, ein ansehnlicher Platz. Städtebaulich wahrscheinlich ein Glücksfall.

„Wenn wir fertig sind, dürfte die neue Ortsmitte wohl ein Schmuckstück für die gesamte Gemeinde werden“, meint Tobias Hipp, der das Projekt zusammen mit seiner Kolonne unter der Bauleitung von Christian Lingl verwirklicht. „Wir erledigen in diesen Tagen einen Bodenaustausch im Zufahrtsbereich zu den hinteren Parkplätzen und legen unter anderem ein Stabilisierungsvlies. Eigentlich eine klassische Baustelle, ganz und gar nicht verspielt.“

In der Tat ist das Zahlenwerk dieser Baustelle übersichtlich – mengen- und flächenmäßig: 120 m Abwasserkanäle, 270 m Randeinfassungen in Granit, 1.000 m2 Asphalt- und 700 m2 Pflasterflächen. Dazu 90 m2 Ortbetoneinbau an den Bushalteflächen und 800 m2 Rasen. Aber auf diese Zahlen kommt es gar nicht an. Es geht eher um die Bedeutung dieser Baumaßnahme für die Gemeinde.

„Zwei Bussteige – natürlich barrierefrei – sind so angelegt, dass die Fahrzeuge um eine Insel herumfahren können“, erläutert Tobias Hipp. „Zu beiden Seiten gibt es Sitzmöglichkeiten, auf der Insel sogar eine großzügige Überdachung. Hier, unmittelbar vor der neuen Stadtverwaltung und dem Vereinshaus, kann man sich treffen und miteinander kommunizieren, um sich dann umweltfreundlich transportieren zu lassen. Das wird richtig gut!“

Was zu ergänzen wäre: Während Schöppler die gestalterischen Arbeiten inklusive der Pflasterungen übernimmt, ist STORZ für den Asphalteinbau zuständig. Auch hier also eine sinnvolle und vorteilhafte Kooperation innerhalb der Unternehmensgruppe.

Ihr neues Schmuckstück lässt sich die Gemeinde insgesamt 760.000 Euro kosten. Zusammen mit dem Bau des neuen Rathauses ist dieses Projekt eine mutige Investition in die Zukunft. Doch angesichts der örtlichen Geschichte gibt man sich in Bingen eben gerne selbstbewusst.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Bingens neue Ortsmitte – der Platz zwischen dem neuen Rathaus und dem Vereinshaus.

 

Baugeräteführer Attilio Luci.

 

Hier baut Schöppler eine zentrale Bushaltestelle mit Kommunikationsbereich.

 

Schöppler-Polier Tobias Hipp. Im Hintergrund wird die Zufahrt stabilisiert.

 

Hinter Rathaus und Vereinsheim entstehen 15 gepflasterte Parkplätze.